Bestattungsformen
So individuell wie der/die Verstorbene selbst, sind die Arten des Abschiednehmens. Die wichtigsten haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Bestattungsformen
Die Erdbestattung ist die traditionelle Form der Beerdigung, bei der der Verstorbene in einem Sarg beerdigt wird.
Die Trauergemeinde nimmt in einer Trauerfeier gemeinsam Abschied von der/dem Verstorbenen.
Dabei kann die Trauerfeier in unterschiedlichen Formen abgehalten werden, je nach den Wünschen und Überzeugungen der Familie des Verstorbenen sowie den kulturellen und religiösen Traditionen.
Die Trauerfeier kann in einer Kirche, einer Kapelle, einem Bestattungshaus, einem Friedhof oder einem anderen geeigneten Ort stattfinden.
Auswahl der Grabstelle
Bei der Auswahl einer Grabstelle müssen viele Einzelheiten bedacht werden. Grundsätzlich haben Sie die Auswahl zwischen einem Reihen- oder einem Wahlgrab.
- Wahlgräber werden als Einzel-, Doppel- oder Mehrplatzgrabstellen angeboten.
Dabei haben die Angehörigen die Möglichkeit, Lage und Größe des Grabs zu wählen und das Nutzungsrecht für dieses nach Ablauf der Ruhefrist zu verlängern. In einem Wahlgrab können in der Regel auch zusätzliche Urnen der Familie beigesetzt werden.
- Ein Reihengrab ist ein einfacheres Grab, das in einer Reihe von Gräbern platziert ist. In der Regel werden Reihengräber nacheinander belegt. Es handelt sich um ein einstelliges Grab, dessen Nutzungsdauer über 25 Jahre geht und nicht verlängert werden kann. Sie werden meist gewählt, wenn die/der Verstorbene keinen Partner mehr hat und eine Familiengrabstelle nicht vorhanden ist.
Die Kosten dieser Grabart sind deutlich günstiger als die Kosten für ein Wahlgrab.
Neben diesen Grabstellen gibt es je nach Friedhof noch andere Möglichkeiten:
- Anonymes Grab: Hier wird die/der Verstorbene anonym bestatten. Die Grabpflege entfällt für die Angehörigen aber es gibt nicht Möglichkeit einen Grabstein aufstellen zu lassen oder Blumen zu pflanzen. Auf vielen Friedhöfen gibt es jedoch eine zentrale Ablagestelle für die anonymen Gräber. Je nach Friedhof und Friedhofssatzung können Angehörige bei der Beisetzung in ein anonymes Grab dabei sein oder auch nicht. Das kommt immer auf die jeweiligen Bedingungen des Friedhofes für diese Grabart an.
Diese Grabform wird oft gewählt, wenn die/der Verstorbene keine Angehörigen mehr hat oder wenn die Bestattung von einer Ordnungsbehörde (Ordnungsamt) veranlasst wird.
- Rasengrab: Einige Friedhöfe bieten sogenannte Rasengräber. Das sind Grabstätten, die nach der Beisetzung, bei der die Angehörigen dabei sein können, eingesäht und als Rasenfläche vom Friedhof gepflegt werden. Hier besteht in der Regel die Erlaubnis, eine Grabplatte mit dem Namen der/des Verstorbenen legen zu lassen. Die Grabpflege für Angehörige entfällt, doch der Verstorbene behält auch nach dem Tod seinen Namen und die Trauernden einen konkreten Ort, zu dem sie gehen können.
Ablauf einer Erdbestattung
- Planung und Organisation: Die Planung einer Erdbestattung beginnt mit der Auswahl eines Friedhofs und eines Grabplatzes. Die Familie oder die beauftragte Bestattungsagentur muss die notwendigen Genehmigungen und Dokumente einholen und den Termin für die Beisetzung festlegen.
- Vorbereitung des Verstorbenen: Der Verstorbene wird sorgfältig vorbereitet und in einem Sarg platziert. Die Wahl des Sargs kann von persönlichen Vorlieben, religiösen Überzeugungen und finanziellen Möglichkeiten abhängen.
- Trauerfeier oder Zeremonie: Vor der eigentlichen Beisetzung kann eine Trauerfeier in einer Kirche, einer Kapelle oder an einem anderen Ort abgehalten werden. Diese Zeremonie dient dazu, Abschied zu nehmen, Erinnerungen zu teilen und Trost zu spenden.
- Prozession zum Grab: Nach der Trauerfeier bewegt sich die Trauergemeinschaft in einer Prozession zum Grab auf dem Friedhof. Oftmals wird der Sarg in einem Trauerwagen transportiert, der von einem Leichenwagen begleitet wird.
- Grabeinbettung: Am Grab angekommen, wird der Sarg vorsichtig abgesenkt. In einigen Kulturen oder Religionen können spezielle Rituale oder Gebete während dieses Prozesses durchgeführt werden.
- Beisetzung: Der Sarg wird im Grab platziert, und die Trauergäste haben oft die Möglichkeit, Blumen auf den Sarg zu legen oder Erde auf das Grab zu werfen, um symbolisch beim Schließen des Grabes zu helfen.
- Grabstein oder Grabmarkierung: In den Tagen oder Wochen nach der Beisetzung wird in der Regel ein Grabstein oder eine andere Grabmarkierung installiert, um den Ort dauerhaft zu kennzeichnen und dem Verstorbenen zu gedenken.
- Nach der Beisetzung: Die Familie und Freunde haben die Möglichkeit, nach der Beisetzung wieder zusammenzukommen, um gemeinsam zu trauern und sich zu stärken.
Die Erdbestattung bietet eine traditionelle und oft sehr persönliche Möglichkeit, Abschied von einem geliebten Menschen zu nehmen. Sie ermöglicht es den Hinterbliebenen, einen konkreten Ort der Erinnerung zu haben und dem Verstorbenen ihren Respekt zu erweisen. Die Wahl des Grabplatzes und die Gestaltung des Grabsteins können individuell angepasst werden, um die Persönlichkeit und die Lebensgeschichte des Verstorbenen zu würdigen.
Die Feuerbestattung, auch Kremation genannt, ist eine Bestattungsform, bei der der Körper des Verstorbenen verbrannt wird. Die Beisetzung der Asche erfolgt später in einer Urne.
Vor der Einäscherung ist eine zusätzliche Untersuchung des Verstorbenen durch einen Amtsarzt zwingend vorgeschrieben.
Für die Trauerfeierlichkeiten bieten sich zwei Möglichkeiten an. Entweder eine Trauerfeier mit Sarg vor der Einäscherung oder eine Trauerfeier mit der Urne nach der Einäscherung. Selbstverständlich können Sie sich auch für beide Varianten entscheiden. Eine schriftliche Erklärung für die Feuerbestattung des/der Verstorbenen oder seiner Angehörigen ist vor der Einäscherung erforderlich.
Bei einer Urnenbeisetzung stehen verschiedene Grabformen zur Verfügung, die je nach den Wünschen der Verstorbenen oder ihrer Familie gewählt werden können.
Gängige Grabformen für Urnenbeisetzungen
- Urnenwahlgrab (Reihengrab oder Wahlgrab): Dies ist das häufigste Grab für Urnenbeisetzungen auf Friedhöfen. Ein Urnenwahlgrab kann von der Familie ausgewählt werden, und es können oft mehrere Urnen in einem einzigen Grab beigesetzt werden, je nach Friedhofsvorschriften.
- Urnenwand oder Urnenkolumbarium: Eine Urnenwand oder ein Urnenkolumbarium ist eine vertikale Struktur mit Nischen, in denen Urnen platziert werden können. Dies ist eine platzsparende Option und ermöglicht es, die Urnen in einer Wandoberfläche zu platzieren. Diese Strukturen befinden sich oft in speziellen Gedenkgärten oder Mausoleen auf Friedhöfen.
- Urnenfeld: Ein Urnenfeld ist ein spezieller Bereich auf einem Friedhof, der für Urnenbeisetzungen vorgesehen ist. Die Urnen werden in der Regel in kleinen Gräbern in der Erde platziert, und oft gibt es einheitliche Grabsteine oder Gedenksteine, die die Namen der Verstorbenen tragen.
- Urnenbiotop/Waldbestattung: Ein Urnenbiotop ist ein spezieller Ort, an dem die Urne inmitten der Natur beigesetzt wird. Dies kann in einem natürlichen Wald, einem Park oder einem Gedenkgarten sein. Die Idee ist, die Asche des Verstorbenen in die natürliche Umgebung zu integrieren.
- Private Urnengräber: Einige Friedhöfe bieten die Möglichkeit, private Urnengräber zu erwerben, auf denen individuelle Gedenksteine oder Grabmale platziert werden können. Diese Gräber können für die Beisetzung von Urnen mehrerer Familienmitglieder genutzt werden.
- Seebestattung oder Luftbestattung: Bei einer Seebestattung wird die Asche in einem speziellen Behälter im Meer verstreut, während bei einer Luftbestattung die Asche in die Atmosphäre oder an einen luftigen Ort freigesetzt wird. Diese Optionen bieten eine einzigartige Möglichkeit, mit der Asche eines Verstorbenen umzugehen.
Die Wahl der Grabform hängt von persönlichen Vorlieben, kulturellen oder religiösen Überzeugungen sowie den Vorschriften des Friedhofs ab. Es ist ratsam, sich mit einem Bestattungsanbieter oder einem Friedhofsverwalter in Verbindung zu setzen, um die verschiedenen Optionen zu besprechen und die passende Grabform für die Urnenbeisetzung zu wählen.
Die Luftbestattung ist eine unkonventionelle und einzigartige Form der Bestattung, bei der die Asche eines Verstorbenen in der Luft verstreut wird. In Deutschland ist eine Luftbestattung nicht möglich. In Frankreich, der Schweiz und in den Niederlanden können Luftbestattungen durchgeführt werden.
Ablauf einer Luftbestattung
- Planung und Genehmigungen: Die Luftbestattung erfordert sorgfältige Planung und die Einholung aller notwendigen Genehmigungen. Dies kann je nach Region und Gesetzen unterschiedlich sein. Die Familie oder die beauftragte Bestattungsagentur muss sicherstellen, dass alle Vorschriften eingehalten werden.
- Kondolenzfeier: Vor der Luftbestattung kann eine Kondolenzfeier oder Gedenkzeremonie abgehalten werden. Diese kann religiös oder spirituell sein oder einfach dazu dienen, Abschied zu nehmen und Erinnerungen zu teilen.
- Vorbereitung der Asche: Die Asche des Verstorbenen wird in eine spezielle Urne oder ein Behältnis gefüllt, das für die Luftbestattung geeignet ist.
- Durchführung der Luftbestattung: Die Luftbestattung kann auf verschiedene Arten erfolgen. Eine häufige Methode besteht darin, die Asche mit einem Flugzeug oder einem Heißluftballon in die Höhe zu transportieren und sie dann zu verstreuen, damit sie von den Winden in die Atmosphäre getragen wird. Die Asche kann auch an einem anderen Ort, wie einer Wiese, einem Berggipfel oder über dem Meer, verstreut werden. Aber auch hier sind natürlich entsprechende Genehmigungen zu beachten,
- Abschied nehmen: Die Familie und Freunde können an der Luftbestattung teilnehmen und Abschied nehmen, während die Asche in die Luft freigesetzt wird. Dies kann eine emotionale und symbolische Erfahrung sein, die Trost spendet.
- Gedenken: Nach der Luftbestattung haben die Hinterbliebenen die Möglichkeit, an den Ort der Zeremonie zurückzukehren, um zu gedenken und ihre Verbindung zum Verstorbenen aufrechtzuerhalten. Einige Menschen finden Trost darin, den Himmel anzusehen und zu wissen, dass ihr geliebter Mensch nun Teil des Universums ist.
Die Luftbestattung ist eine ungewöhnliche und oft sehr persönliche Art des Abschiedsnehmens von einem Verstorbenen. Sie ermöglicht es, die Asche in die Weiten des Himmels zu entlassen und symbolisiert die Freiheit und den Einklang mit der Natur. Es ist wichtig, dass die Luftbestattung von erfahrenen Fachleuten durchgeführt wird, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen und umweltrelevanten Vorschriften beachtet werden.
Die Waldbestattung - Bestattung in friedvoller Natur.
Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine sogenannte Wald- oder Baumbestattung, die in der Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit verwurzelt ist. Die Beisetzung erfolgt dann in besonderen Bestattungswäldern, von denen es mittlerweile in Deutschland einige gibt.
Der nächste Ruheforst ist der RuheForst Rheinhessen-Nahe bei Waldalgesheim ca. 17 km von Ockenheim entfernt.
Die Waldbestattung setzt eine Einäscherung voraus. Die Urnen, meist biologisch abbaubare Urnen, werden an einem Baum beigesetzt, in einem dafür vorgesehenen Wald. Es gibt kein sichtbares Grab. So behält der Wald seine natürliche Schönheit. Lediglich ein kleines Schild am Baum dient als Grabmal.
Vorteile einer Waldbestattung
- Naturnahe Ruhestätte: Die Waldbestattung ermöglicht es Verstorbenen, inmitten der Natur ihre letzte Ruhe zu finden. Dies bietet Trost für die Hinterbliebenen und schafft eine Verbindung zur Umwelt.
- Umweltfreundlichkeit: Waldbestattungen sind ökologisch nachhaltig. Es werden keine herkömmlichen Grabsteine verwendet, und die natürliche Umgebung bleibt weitgehend unberührt. Dies trägt zum Erhalt der ökologischen Balance bei.
- Reduzierte Kosten: Im Vergleich zu herkömmlichen Bestattungen sind die Kosten für eine Waldbestattung oft geringer. Es sind weniger aufwendige Grabanlagen und keine aufwendigen Grabsteine erforderlich.
- Einzigartige Erinnerung: Die Friedhöfe in Wäldern bieten einen Ort des Gedenkens, der sich ständig verändert und zu jeder Jahreszeit eine einzigartige Atmosphäre bietet. Dies kann Trost spenden und Erinnerungen wachhalten.
Ablauf einer Waldbestattung
- Wahl des Bestattungsorts: Die erste Entscheidung besteht darin, den geeigneten Waldfriedhof auszuwählen. Diese Friedhöfe sind oft naturnah gestaltet und bieten unterschiedliche Bereiche zur Auswahl.
- Bestattungsvorbereitungen: Nach der Auswahl des Bestattungsorts werden die Vorbereitungen getroffen. Dies beinhaltet die Wahl der Bestattungsart, die Auswahl des Grabplatzes und die Organisation der Zeremonie.
- Zeremonie: Die eigentliche Waldbestattungszeremonie kann individuell gestaltet werden. Dies kann eine religiöse oder spirituelle Zeremonie sein oder einfach eine private und persönliche Abschiedsfeier im Kreise der Familie und Freunde.
- Beisetzung: Die Beisetzung erfolgt oft in einem einfachen Sarg oder einer biologisch abbaubaren Urne. Die Hinterbliebenen haben häufig die Möglichkeit, bei der Bestattung aktiv mitzuwirken, indem sie die Urne selbst in das vorbereitete Grab senken.
- Gedenken: Nach der Beisetzung haben die Hinterbliebenen die Möglichkeit, den Friedhof zu besuchen, um zu gedenken und ihre Verbindung zur Natur und dem Verstorbenen aufrechtzuerhalten.
Insgesamt bietet die Waldbestattung eine einzigartige und naturnahe Möglichkeit, Abschied von einem geliebten Menschen zu nehmen. Sie ermöglicht es den Menschen, inmitten der Schönheit der Natur ihre letzte Ruhe zu finden und schafft eine nachhaltige und emotionale Verbindung zur Umwelt.
Eine Seebestattung ist eine würdevolle und respektvolle Art, die Asche eines Verstorbenen in den Ozean oder ein anderes Gewässer zu überführen.
Ablauf einer Seebestattung
- Vorbereitung: Zunächst einmal muss die Seebestattung sorgfältig geplant werden. Dies beinhaltet die Wahl des Bestattungsanbieters, die Festlegung des Datums und des Ortes der Zeremonie sowie die Einholung aller erforderlichen Genehmigungen und Dokumente.
- Sarg oder Urne: Die Asche des Verstorbenen wird entweder in einer speziell für Seebestattungen geeigneten Urne oder in einem biologisch abbaubaren Sarg platziert. Die Urne oder der Sarg sollte umweltfreundlich sein und sich im Wasser zersetzen, um die marine Umwelt nicht zu belasten.
- Ort und Zeitpunkt: Die eigentliche Seebestattung kann an verschiedenen Orten stattfinden, je nach den Wünschen des Verstorbenen oder der Familie. Dies kann in Küstengewässern, einem Fluss, einem See oder sogar im offenen Meer sein. Der Zeitpunkt und die Wetterbedingungen werden sorgfältig ausgewählt, um eine sichere und respektvolle Zeremonie zu gewährleisten.
- Zeremonie: Die Seebestattung kann eine religiöse oder spirituelle Zeremonie einschließen, oder sie kann schlicht und persönlich gestaltet sein. Die Familie und Freunde versammeln sich oft auf einem Boot oder an der Küste, um Abschied zu nehmen. Während der Zeremonie werden Worte des Gedenkens und der Dankbarkeit gesprochen, und Blumen oder Kränze können auf dem Wasser platziert werden.
- Beisetzung: Die Urne oder der Sarg wird behutsam ins Wasser gelassen. Einige Anbieter verwenden Gewichte, um sicherzustellen, dass der Sarg in die Tiefe sinkt, während andere darauf vertrauen, dass die Urne auf natürliche Weise auf den Meeresboden absinkt. Die Hinterbliebenen können dem Geschehen beiwohnen oder ihre Gedanken und Gebete für den Verstorbenen aussprechen.
- Gedenken: Nach der Seebestattung haben die Hinterbliebenen die Möglichkeit, an den Ort der Zeremonie zurückzukehren, um zu gedenken und ihre Verbindung zum Verstorbenen und dem Meer aufrechtzuerhalten.
Die Seebestattung ist eine einfühlsame und naturnahe Möglichkeit, die Asche eines geliebten Menschen in der Weite des Ozeans ruhen zu lassen. Sie bietet Trost und erlaubt den Menschen, in Harmonie mit der Natur Abschied zu nehmen. Es ist wichtig, einen erfahrenen Bestattungsanbieter zu wählen, der alle erforderlichen Vorbereitungen trifft und sicherstellt, dass die Seebestattung in Übereinstimmung mit den örtlichen Vorschriften und Umweltschutzrichtlinien durchgeführt wird.